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Zwischen den Jahren: Was 2025 über Führung und Entwicklung gelehrt hat und was 2026 braucht

Wir stehen wieder an diesem magischen Punkt zwischen den Jahren. Die einen blicken zurück, andere planen voraus. Für viele in Unternehmen war 2025 ein Jahr der Erwartungen – und der Enttäuschungen. Ein Jahr, in dem wieder deutlich wurde: Die Lücke zwischen dem, was über Personalentwicklung gesagt wird, und dem, was Menschen im Alltag erleben, ist größer denn je.

Was 2025 gezeigt hat

Die Zahlen sprechen für sich: Unternehmen investieren Millionen in Entwicklungsprogramme, Leadership-Trainings und Kulturprojekte. Trotzdem stagnieren Karrieren, Teams verlieren ihre besten Köpfe, und innere Kündigung wird zum Normalzustand.

Warum?

Weil wir weiterhin dieselben Fehler machen – auf beiden Seiten:

Mitarbeitende warten darauf, dass jemand ihre Leistung erkennt. Sie fragen nicht nach Gehalt, bauen keine Sichtbarkeit auf und hoffen, dass Loyalität sich irgendwann auszahlt.

Führungskräfte geben keine Anerkennung. Sie mikromanagen, kommunizieren intransparent und reagieren, statt zu gestalten. Nicht aus Böswilligkeit – sondern weil sie nie gelernt haben, wie gute Führung wirklich funktioniert.

Das Ergebnis? Eine stille Krise. Karrieren stagnieren. Talente gehen. Motivation stirbt.

Was sich 2026 ändern muss

Der Jahreswechsel ist nicht nur Symbolik – er ist eine Chance. Eine Chance, die alten Muster zu durchbrechen und echte Verantwortung zu übernehmen.

Für Mitarbeitende bedeutet das:

  • Übernimm die Verantwortung für deine eigene Entwicklung. Warte nicht darauf, dass HR oder dein Chef dich „entdeckt".

  • Mach deine Leistung sichtbar. Gute Arbeit allein reicht nicht.

  • Frag nach Feedback. Aktiv. Regelmäßig. Konkret.

  • Verhandle dein Gehalt. Niemand wird es für dich tun.

Für Führungskräfte bedeutet das:

  • Gib Anerkennung. Jeden Tag. Konkret. Ehrlich.

  • Kommuniziere transparent. Menschen brauchen Klarheit, nicht Rätselraten.

  • Investiere in die Entwicklung deines Teams. Nicht irgendwann – jetzt.

  • Reflektiere deine eigene Führung. Wo sind deine blinden Flecken?

Für Organisationen bedeutet das:

  • Macht Personalentwicklung zu dem, was sie sein sollte: keine HR-Aufgabe, sondern eine gemeinsame Verantwortung von Mitarbeitenden, Führungskräften und Organisation.

  • Schafft Systeme, in denen Menschen wirklich wachsen können – nicht nur auf dem Papier.

Mein persönlicher Wunsch für 2026

Ich habe „Personalentwicklung: Zwischen Macht, Verantwortung und Wirklichkeit" geschrieben, weil ich diese Lücke nicht länger hinnehmen wollte. Weil ich in 25 Jahren gesehen habe, wie viel menschliches Potenzial verschwendet wird – nicht aus mangelndem Talent, sondern aus vermeidbaren Fehlern.

Mein Wunsch für 2026 ist einfach:

Dass mehr Menschen den Mut haben, ehrlich hinzuschauen.
Auf ihre eigenen Fehler. Auf die Fehler ihrer Organisation. Auf die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Dass mehr Menschen Verantwortung übernehmen.
Für ihre Karriere. Für ihre Führung. Für ihre Entwicklung.

Dass mehr Unternehmen echte Lernkultur schaffen.
Nicht als Programm, sondern als gelebte Praxis.

Eine Frage zum Jahreswechsel

Stell dir vor, du blickst in einem Jahr zurück auf 2026. Was möchtest du erreicht haben?

  • Eine Beförderung?

  • Ein besseres Team?

  • Mehr Zufriedenheit im Job?

  • Eine Kultur, in der Menschen gerne arbeiten?

Dann fang jetzt an. Nicht am 2. Januar. Nicht nächste Woche. Jetzt.

Der Wandel beginnt nicht bei anderen. Er beginnt bei dir.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen ehrlichen Rückblick, einen mutigen Ausblick und ein Jahr, in dem du nicht auf Entwicklung wartest – sondern sie selbst gestaltest.

Kyriakos Papadopoulos


Autor von „Personalentwicklung: Zwischen Macht, Verantwortung und Wirklichkeit"

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